Es war ein schönes mondloses Wochenende im Oktober. Der Herbst hielt Einzug, auch im astronomischen Kalender und dass bei immer noch recht angenehmen Temperaturen.
Jene uns am nächstgelegene größere Nachbargalaxie, die Andromedagalaxis, auch bekannt unter der Bezeichnung M31, ist schnell gefunden. Sie grenzt an Pegasus. Es ist eines der ursprünglichen griechischen Sternbilder und stellt die Tochter der mystischen Königin Kassiopeia dar, deren Sternbild weitern nördlich liegt. Es ist das entfernteste Objekt, dass man mit bloßen Auge sehen kann, in etwa 2,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt (ein Lichtjahr entspricht in etwa 9,5 Billionen km).
Etwas weiter nördlich neben Aries befindet sich der Triangulumnebel, M33, auch bekannt unter dem Namen Dreiecksgalaxie.
Sie ist nur halb so groß wie unsere Galaxie, immer noch rund 40 Milliarden Sterne. Das kleine Sternbild Triangulum (Dreieck) war auch schon den alten Griechen bekannt, Sie sahen darin das Nildelta, manchmal auch Sizilien.
Ein weiteres sehr schönes Objekt am hiesigen Sternenhimmel ist das Doppelsternsystem Alamak. Es markiert das Ostende des Andromedanebels. Er kann schon mit relativ kleinen Teleskopen aufgelöst werden, mit einem Achtzöller auch am Tageshimmel. Der Hauptstern γ1 Andromedae, ein roter Riese, bringt es auf die in etwa 2000-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Die Farbunterschiede beider Sterne sind deutlich zu erkennen, wobei der Hauptstern in einem leichten Orangeton erstrahlt und der kleinere γ2 Andromedae im bläulichen Spektrum leuchtet.
Südöstlich von Aries findet man Cetus, den Walfisch. In der Himmelsäquatorregion erstrahlt das zwar sehr große aber nicht sonderlich auffällige Sternbild. An seiner nordöstlichen Ausbuchtung befindet sich die ungewöhnliche Spiralgalaxie M77. Der Kern dieser Galaxie ist äußerst aktiv, was auf ein supermassives Schwarzes Loch mit einer Masse von in etwa 100 Millionen Sonnenmassen zurückzuführen ist. Dieses akkretiert große Mengen Material aus seiner Umgebung und emittiert deshalb gewaltige Energiemengen über den gesamten Spektralbereich. Damit ist M 77 auch eine starke Radioquelle, sodass man Messier 77 auch getrost als „Miniquasar“ bezeichnen kann. Um das zentrale Schwarze Loch konnte man eine nur wenige Lichtjahre durchmessende Staubhülle aufspüren, in der seit ca. 40 Millionen Jahren verhältnismäßig extrem viele neue Sterne entstehen. Diese Scheibe bezeichnet man auch als Starburst- Ring. Cetus gehört zu den 48 ursprünglichen Sternbildern, die Ptolemäus im Almagest beschreibt. Der Legende von Perseus nach wollte das Seeungeheuer Cetus die schöne Andromeda verschlingen, doch Perseus tötete das Ungeheuer und rettete Andromeda. Zum Lohn für seinen Mut bekam er Andromeda zur Frau.